Bei der Suche nach einem bestimmten Thema im Internet kann man unter anderem den Dienst einer Suchmaschine nutzen. Diese spuckt zu einem bestimmten Suchbegriffe unter Umständen jedoch Millionen von Webseiten aus. So ist es nicht immer ganz einfach, die richtige Seite aus diesem riesigen Angebot zu finden. Da man auch nicht die Zeit und Muße hat, jede Seite aufzurufen, schauen sich die meisten User auch lediglich die ersten zehn Suchergebnisse an. Auf der Suche nach einer nutzbringenden Internetseite kann man neben den Suchmaschinen aber auch eine andere Möglichkeit nutzen: Das so genannte Social Bookmarking. Einige Internetseiten bieten dieses Social Bookmarking an, um den Usern die Suche nach nutzbringenden Seiten zu ermöglichen und vor allem zu vereinfachen. Das Prinzip beim Social Bookmarking ist im Grunde genommen sehr simpel. Auf Seiten wie zum Beispiel Mister Wong oder Taggle hinterlegen die Internetnutzer selbst ihre Lieblingslesezeichen. Diese können anhand bestimmter Kategorien sortiert und verschlagwortet werden. So stehen sie allen Nutzern zur Verfügung. Um die angelegten Lesezeichen nach ihrem Nutzen einordnen zu können, werden die Lesezeichen beim Social Bookmarking auch bewertet. So ist eine gewisse Transparenz gewährleistet. Dem Social Bookmarking liegt der Gedanke des Open Source zugrunde. Nach ihm sollen alle Nutzer das Internet selbst mitgestalten und fortentwickeln können. Die Platzhirsche in Sachen Social Bookmarking sind unter anderem Furl und del.icio.us, wobei Ersterer einen zusätzlichen Dienst anbietet. Bei Furl lassen sich gebookmarkte Seiten zusätzlich auf einem Webserver abspeichern. Damit soll gewährleistet werden, dass die Seite auch dann noch abrufbar ist, wenn das Original bereits offline ist. Mittlerweile bietet auch Yahoo mit Mein Web ein Social Bookmarking an. Auch bei Mein Web kann eine Kopie der Seite online gespeichert werden. Das Social Bookmarking ist aber nicht nur für die User selbst von Interesse. Auch Betreiber von Webseiten haben mittlerweile ein großes Interesse daran. Durch kleine Tools, die auf der Webseite platziert werden können, lässt sich die Seite für jeden User ganz einfach zum Social Bookmarking hinzufügen. So ist die Seite nicht nur über herkömmliche Suchmaschinen auffindbar, sondern auch über das so genannte Web 2.0. Dieser Begriff steht für die soziale Vernetzung des Internets. Social Bookmarking ist geradezu ein Paradebeispiel für das Web 2.0. Andere Beispiele sind zum Beispiel Xing oder StudyVZ. In Zukunft wird die soziale Vernetzung innerhalb des Internets eine immer bedeutendere Rolle spielen. Social Bookmarking Seiten sind daher im Web 2.0 unter anderem ein idealer Ort für die soziale Vernetzung. So können sich die User in bestimmten Gruppen mit Gleichgesinnten zusammen tun, und so ein soziales Netzwerk bilden. Ein Grundgedanke beim Web 2.0 ist, dass User nur das über sich preisgeben, was sie preisgeben wollen. So ist es auch beim Social Bookmarking. Über neue Links kann man sich übrigens auch per RSS Feed informieren lassen. So ist man immer auf dem neuesten Stand der Linksammlung. Auf den Seiten der Anbieter lassen sich die Social Bookmarks nach so genannten Tags oder nach Benutzern auflisten. Außerdem gibt es auf den Startseiten immer einen Überblick über die neuesten Lesezeichen aber auch über die Beliebtesten. Die Idee des Social Bookmarking ist also die soziale Vernetzung aber auch die Weitergabe von Wissen. Der Nutzen ist, wie bei anderen Web 2.0 Anwendungen auch, sehr groß. So ist man nicht auf Anbieter angewiesen, die ihr Wissen oder ihre Dienste nach bestimmten Kriterien sortieren. Meist spielen bei diesen Anbietern finanzielle Faktoren die größte Rolle. Daher ist der Nutzen bei diesen Anbietern auch nicht immer sehr groß. Social Bookmarking und die Idee des Web 2.0 hingegen greifen den ursprünglichen Gedanken des Internets wieder auf. War es doch eigentlich einmal für eine grenzenlose Kommunikation und die weltweite Verbreitung von Wissen konzipiert. In Zukunft werden sich Anwendungen wie das Social Bookmarking immer mehr durchsetzen. Dafür spricht zum einen der Vorteil, dass die Nutzer selbst einen größeren Mehrwert haben und zum anderen, dass auch professionelle Betreiber von Internetangeboten einen Nutzen davon haben. Sie müssen sich auch in Zukunft etwas einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen. Und Angebote wie das Social Bookmarking sind eine gute Gelegenheit dafür. Hinzu kommt, dass das Angebot an Internetseiten stetig wächst. Um aus der Masse der Millionen von Webseiten hervorzustechen, ist es unverzichtbar, nicht nur bei Google oder Yahoo auffindbar zu sein. Die Nutzer des Internets geben diesen Trend selbst vor. Denn immer mehr User vertrauen auf das Social Bookmarking, da Suchmaschinen oftmals nicht den gewünschten Erfolg bringen. Neben den Social Bookmarks gibt es natürlich auch noch andere Möglichkeiten der Suche. So bieten zum Beispiel Adresslisten oder Webkataloge ebenfalls die Möglichkeit, Internetseiten schneller und gezielter zu finden. Bei diesen Anbietern kann man bestimmte Kategorien oder Branchen nach nutzbringenden Internetseiten durchsuchen. Webkataloge bieten dem User den Vorteil, dass im Idealfall nur relevante Seiten gelistet sind. Suchmaschinen zeigen zu bestimmten Suchbegriffen oftmals eine Fülle an unnützen Seiten an, die eine Suche erheblich erschweren. Da die eingetragenen Webseiten bei Webkatalogen in der Regel im Vorfeld geprüft werden, kann man sich der Nutzbringung eines Webkatalogs sehr sicher sein. Für das Internetmarketing eines Webseitenbetreibers ist also nicht nur das richtige Ranking bei Google entscheidend. Auch wenn Google immer noch der Markt entscheidende Monopolist ist, die Bedeutung anderer Möglichkeiten nimmt immer mehr zu. Ob Social Bookmarking oder Webkatalog, beides wird in Zukunft sicherlich eine noch größere Rolle spielen. Durch eine größere Vielzahl an Möglichkeiten im Vergleich zu normalen Suchmaschinen werden auch die User in Zukunft vermehrt auf solche Angebote zurückgreifen. Ein Indiz, welches dafür spricht, ist die Verbreitung von Web 2.0 Anwendungen. Sei es nun Xing oder Mister Wong, Anwendungen bei denen die User selbst das Angebot bestimmen und beurteilen kommen immer mehr in Mode. Ein wichtiger Grund für die schnelle Verbreitung dieser Anwendungen ist mit Sicherheit die Glaubwürdigkeit. Wenn man eine Empfehlung erhält, dass eine bestimmte Webseite gut ist oder einen Nutzen bringt, wird man dieser Empfehlung natürlich trauen. Da eine Seite auch mehrere Bewertungen haben kann, macht die Sache noch glaubwürdiger. Dies können herkömmliche Suchmaschinen nicht bieten. Open Source und Web 2.0 werden also in Zukunft die Musik spielen. Dafür spricht so einiges.
geschrieben von
wm
am 12.11.2007 - 11:48:41 - letzte Bearbeitung am 12.11.2007 - 11:49:35